Konkurrenzdruck auf den Marktplätzen: Wie Händler trotzdem profitabel verkaufen
E-Commerce ist so einfach wie nie. Abgesehen von einer notwendigen rechtlichen Absicherung, sind die Eintrittsbarrieren gering. Marktplätze wie Amazon, eBay & Co. besitzen eine immense Reichweite, mit der auch Privatpersonen Erfolge mit dem eigenen Online-Business erzielen können. Die Kehrseite der Medaille: Weil es so einfach ist, einen Onlinehandel zu eröffnen, zieht es auch immer mehr Wettbewerber auf die Marktplätze. Der Konkurrenzdruck auf den Marktplätzen zwischen den Händlern wächst. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen sieben Wege auf, wie Sie trotzdem profitabel verkaufen können.
Der Konkurrenzdruck auf Marktplätzen ist groß – und er wird noch weiterwachsen
Auf Amazon, eBay, Otto und anderen Marktplätzen sind Onlinehändler einem starken Wettbewerb ausgesetzt. Der Wettbewerbsdruck wird perspektivisch eher zu- als abnehmen, denn nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie ist der E-Commerce stark gewachsen. Zwar verzeichnete der deutsche Onlinehandel 2023 laut HDE Online-Monitor 2023 erstmals ein leichtes Umsatzminus von 2,5 Prozent (auf 84,5 Mrd. Euro) gegenüber dem Vorjahr, gemessen an der global-wirtschaftlichen Lage, ist das aber immer noch ein solider Wert. Zudem lag der Umsatz immer noch 42,8 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau von 2019.
Komfort und Einfachheit des Onlineshoppings dürften die Hauptgründe dafür sein, dass Verbraucher ihre Verhaltensweisen nach der Pandemie nicht wieder maßgebend geändert haben und überwiegend online einkaufen. Langfristig werden immer mehr Händler auf diesen Umstand reagieren und den Sprung in den E-Commerce vollziehen.
7 Wege, wie Händler mit steigender Marktplatz-Konkurrenz umgehen können
Im Folgenden stellen wir Ihnen 7 Möglichkeiten vor, wie Sie mit dem zunehmenden Druck auf Marktplätzen zurechtkommen und weiterhin ein profitables Geschäft führen können.
#1 Internationalisieren Sie Ihren Verkauf
Online-Marktplätze bringen internationale Märkte zusammen. Auf Amazon kann man neben dem deutschen Markt neue Absatzpotenziale beispielsweise auf Marktplätzen wie Großbritannien, Frankreich oder Italien erschließen. Auf die Art schöpfen Sie die Reichweite des Marktplatzes besser aus und senken so die Abhängigkeit von Ihrem nationalen Verkauf. Wenn dort der Absatz aufgrund steigenden Konkurrenzdrucks zu sinken droht, können Sie dieses Defizit durch den Verkauf in anderen Ländern kompensieren.
Lesetipp: Für die Internationalisierung Ihres Geschäfts sind einige Vorbereitungen notwendig. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
#2 Binden Sie neue Verkaufskanäle an
Erschließen Sie neue Verkaufskaufplattformen für Ihren Onlinehandel, verfolgen Sie einem ganz ähnlichen Ansatz wie bei der Internationalisierung: Mit einer sogenannten Multichannel-Strategie, bei der Sie über mehrere Verkaufskanäle verkaufen, streuen Sie ebenfalls Ihr Risiko und erweitern Ihren Kundenstamm. Wird der Konkurrenzdruck auf einer Plattform zu stark, bedeutet das für Ihr E-Commerce-Business noch lange nicht das Ende. Andere Verkaufskanäle können den Umsatzrückgang durchaus kompensieren und sogar die Wirtschaftlichkeit Ihres Unternehmens steigern.
#3 Analysieren Sie die Konkurrenz
Natürlich ist der wachsende Druck auf Online-Marktplätzen in erster Linie ein Ärgernis, aber von der Konkurrenz lässt sich auch eine Menge lernen. Wichtig ist dabei nur, dass Sie diese auch im Blick behalten und, idealerweise regelmäßig, grundlegend analysieren. Dabei kann es helfen, folgende Fragen zu klären:
- Auf welche Art und Weise wird die Zielgruppe angesprochen?
- Welche Wertversprechen gibt es?
- Gibt es Benefits für Kunden in Form von Rabatten, Gutscheinen oder dergleichen?
- Welche Zahlungs- und Liefermodalitäten stehen zur Auswahl?
- Wie werden USPs vom Konkurrenten hervorgehoben?
Aus diesen und weiteren Fragen lassen sich wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die sich womöglich auch auf Ihr Geschäft adaptieren lassen, um es für Ihre Kunden noch attraktiver zu gestalten.
# 4 Erstellen Sie aussagekräftige Produktbeschreibungen und nutzen Sie SEO
Eine aussagekräftige Produktbeschreibung ist das A & O für Ihren Onlineshop oder Marktplatzauftritt. Bevor ein Interessent Ihr Produkt kauft, müssen Sie ihn von Ihrem Produkt überzeugen. Eine gute Produktbeschreibung sollte angemessen lang sein und die notwendigen Details und den Nutzen Ihres Produktes vermitteln. Außerdem sollte die Beschreibung suchmaschinenoptimiert sein.
Beim Wort SEO stellen sich bei vielen Händlern die Nackenhaare auf: Ein hoher Zeit- und/oder Kostenaufwand für eine Arbeit, deren Erfolg sich, wenn überhaupt, oft erst wesentlich später zeigt. Es gibt jedoch einfache Grundregeln aus der Suchmaschinenoptimierung, die sich auch auf Marktplätze wie Amazon übertragen lassen und die Ihnen dabei helfen, sich aus der Masse der Wettbewerber hervorzutun. Daraus ist überhaupt erst die Bezeichnung Amazon SEO entstanden, denn streng genommen ist die Suchfunktion des Marktplatzes eine Suchmaschine für Produkte. Die einfachste und gleichzeitig wichtigste Regel hierbei lautet: Was dem Kunden gefällt, gefällt auch Amazon. Aus dieser lassen sich viele Handlungsweisen ableiten:
- Vermeiden Sie Rechtschreib- und Grammatikfehler
- Strukturieren Sie Ihre Produkttexte klar und vergeben Sie eine eindeutige Überschriften-Hierarchie
- Nutzen Sie ansprechende und aussagefähige Bilder für die Produktbeschreibung
- Teilen Sie werthaltige Informationen mit Ihren Kunden, die den Nutzen des Produktes widerspiegeln
- Verfassen Sie glaubwürdige Texte und verzichten Sie auf Superlative
- Geben Sie eine Kontaktmöglichkeit bei Fragen an
Lesetipp: Sie wollen wissen, wie Sie die Amazon BuyBox gewinnen können? Dann empfehlen wir Ihnen diesen Beitrag.
#5 Senken Sie Ihre Retourenquote
Während die anderen Tipps aus unserer Liste aktiv dabei unterstützen, dem Konkurrenzdruck auf Marktplätzen Herr zu werden, handelt es sich hierbei eher um eine indirekte Hilfestellung. Zudem hängt eine Senkung der Retourenquote mit einigen der hier aufgeführten Maßnahmen zusammen. Fakt ist aber, indem es Ihnen gelingt, die Retouren Ihres Shops zu senken, vermeiden Sie Kosten und schaffen mehr Gewinnpotenzial. Das kann Ihnen angesichts eines steigenden Konkurrenzdrucks wiederum von Nutzen sein. Um die Retourenquote zu senken, hilft es vor allem, irrtümliche Käufe zu reduzieren. Dafür sollten Sie Ihr Augenmerk vor allem auf die Maßnahmen aus dem vierten Schritt richten, denn je mehr werthaltige Informationen Sie mit Ihren Kunden teilen, desto seltener kommt es zu Rücksendungen. Zudem sollten Sie sicherstellen, dass eine schnelle und reibungslose Zahlung und Lieferung garantiert sind.
#6 Passen Sie Ihre Preise an
Eine der effektivsten Stellschrauben im Umgang mit der Konkurrenz findet sich im Preis. Denn natürlich ist ein wettbewerbsfähiger Angebotspreis für die meisten Kunden ein ausschlaggebendes Kriterium dafür, ob der jeweilige Anbieter für einen Kauf überhaupt in Betracht gezogen wird. Die Herausforderung bei der Preisbildung besteht jedoch darin, sich von der Konkurrenz abzuheben und gleichzeitig eine lukrative Marge zu erhalten. Mit einer händischen Preisanpassung kann dieser Spagat nur schwer gelingen. Das gilt vor allem dann, wenn Sie sehr viele Produkte auf Marktplätzen anbieten.
Nutzen Sie SnapTrade für eine automatisierte Preisanpassung
Auf Markplätzen ändern sich Produktpreise mitunter mehrmals pro Stunde. Eine händische Preisanpassung ist dann nicht zielführend, da sie sehr aufwendig wäre und Sie der Preisentwicklung Ihrer Konkurrenten immer hinterherlaufen würden. SnapTrade bietet eine automatisierte Lösung für die Preisoptimierung. Mit Hilfe verschiedenster Strategien lassen sich die Preise Ihrer Produkte anhand unterschiedlicher Kriterien anpassen. Die BuyBox-Max-Strategie findet beispielsweise immer den idealen Preis für den Gewinn der BuyBox.
#7 Optimieren Sie Ihr Zeitmanagement
„Zeit ist Geld.“ Im E-Commerce hat dieser Leitsatz so viel Wahrheitsgehalt wie nirgendwo sonst. Indem Sie Ihre Prozesse optimieren und Zeit im Tagesgeschäft einsparen, haben Sie mehr Spielraum für die strategische Entwicklung Ihres Geschäfts: Sie können die gewonnene Zeit nutzen, um Ihre Aktivitäten im Marketing auszubauen und verstärkt auf Ihre Produkte aufmerksam machen. Vielleicht investieren Sie aber auch noch mehr Zeit in die Analyse Ihrer Konkurrenten und erarbeiten Strategien, mit denen Sie sich abheben können. Oder Sie arbeiten verstärkt an der (Weiter-)Entwicklung Ihrer Artikel und festigen Ihren Marktanteil mit einer Innovation – die Möglichkeiten sind endlos. Mit der automatisierten Preisanpassung von SnapTrade sparen Sie wertvolle Zeit bei der Optimierung Ihrer Angebote und können diese in die Weiterentwicklung Ihrer E-Commerce-Strategie investieren.
Fazit
Online-Marktplätze ermöglichen einen einfachen Einstieg in den E-Commerce – und das hat auch seine Schattenseiten. Mittel- und langfristig buhlen immer mehr Unternehmen um die Gunst der Online-Käufer. Deren Aufmerksamkeitsspanne wird aufgrund der überbordenden Vielzahl an Angeboten immer geringer. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Mit geeigneten Maßnahmen wird es Händlern auch in Zukunft möglich sein, sich aus der Masse hervorzutun und erfolgreich online zu verkaufen. Welche das sind, haben wir Ihnen im Beitrag vorgestellt.
Über den Autor
Clemens Schubert ist Entwickler unserer Multichannel-Preisoptimierung SnapTrade und seit 2013 Gründer und Geschäftsführer von SnapSoft. Seine Expertise im E-Commerce-Bereich aufgrund zahlreicher Kundenprojekte und sein strategisches und visionäres Denken setzt er dafür ein, SnapTrade entsprechend den Wünschen unserer Kunden und den aktuellen Herausforderungen erfolgreich weiterzuentwickeln.