Die 7 wichtigsten Amazon Richtlinien und worauf Sie unbedingt achten sollten
Über seine Richtlinien diktiert E-Commerce-Primus Amazon die Spielregeln innerhalb seines Marktplatzes. So viel vorweg: Sie haben diese bereits mit dem Erstellen Ihres Seller-Central-Kontos akzeptiert. Natürlich müssen Sie die Amazon-Richtlinien nicht im Schlaf beherrschen. Im sich schnell ändernden Amazon-Umfeld macht es dennoch Sinn, über die wichtigsten Regeln Bescheid zu wissen, um auf eventuelle Neuerungen schnell reagieren zu können. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die wichtigsten Richtlinien vor.
Welche Amazon-Richtlinien betreffen mein Geschäft?
Leider ist das ein klarer Fall von: „Kommt drauf an“, denn die Art Ihres Geschäfts ist ausschlaggebend dafür, welche Amazon-Richtlinien auf Sie zutreffen. Bei näherer Betrachtung leuchtet das auch ein: So müssen Sie die geltenden Richtlinien für Fulfillment by Amazon (FBA) nicht interessieren, wenn das Fullfillment komplett bei Ihnen selbst liegt (Fulfillment by Merchant – FBM). Sie sollten daher im ersten Schritt schauen, welche Regelungen für Ihre Branche, Versandart etc. gelten.
Hier finden Sie eine Liste der Programm-Richtlinien, die Sie einsehen können, wenn Sie sich in Ihrem Seller-Central-Konto einloggen. Dieser Beitrag enthält einige solcher Links.
Diese Amazon-Richtlinien sollten Sie unbedingt kennen
Unter den Regelungen für den Amazon Marketplace finden sich viele, die sehr geschäftsspezifisch sind. Es gibt aber auch eine Reihe von ihnen, die jedes Unternehmen kennen sollte, das den Verkauf auf Amazon praktiziert oder dies zumindest vorhat. Im Folgenden stellen wir Ihnen die Wichtigsten einmal vor:
1. Produktrichtlinien
In seinen Produktrichtlinien definiert Amazon, welche Artikel zum Verkauf zugelassen und welche verboten sind. Die Regelungen sind in eine Reihe von produktspezifischen Richtlinien unterteilt. So regelt beispielsweise die Richtlinie über die Sicherheit von Spielzeug, welche Standards Spielwaren erfüllen müssen, damit sie eine Zulassung für den Marktplatz erhalten und wie die Artikel zu kennzeichnen sind.
In den Produktrichtlinien werden auch die Zustandsangaben von Artikeln dokumentiert. Damit ein Produkt als „neu“ verkauft werden darf, muss es beispielsweise komplett unbenutzt und noch originalverpackt sein. Ein Artikel, der die Bezeichnung „gebraucht: gut“ erhält, darf hingegen neben Kratzern und Spuren von regelmäßigem Gebrauch sogar Kennzeichnungen vom Besitzer enthalten.
2. Richtlinien für Amazon Business
Amazon Business ist die B2B-Erweiterung des Amazon Marketplace und wurde speziell für den Onlinehandel mit Geschäftskunden entwickelt. Die Erweiterung bietet für Unternehmen spezielle Funktionen wie Rechnungsstellung, Mengenrabatte und spezielle Preisangebote unabhängig von der Mehrwertsteuer. Beachten Sie dabei, dass Amazon Business ausschließlich für geschäftliche Zwecke vorgesehen ist – private Einkäufe gestattet Amazon nicht. Der Zugang und Aktivitäten rund um illegale oder schädliche Inhalte werden hier besonders überwacht, und Amazon behält sich vor, bei Verstößen gegen ihre Richtlinien Maßnahmen wie die Sperrung des Kontos oder eine Meldung an Behörden zu ergreifen.
Lesetipp: Mehr zu Amazon Business und wie Sie Ihren Seller Central Account umstellen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Preisoptimierung für Amazon und Amazon Business mit SnapTrade
SnapTrade hilft Ihnen, Ihre Preise dauerhaft marktgerecht zu halten: Mit unserem Tool zur dynamischen Preisoptimierung automatisieren Sie die Preisbildung Ihrer Artikel auf Amazon Business und verkaufen zu jedem Zeitpunkt wettbewerbsorientiert. Dabei ist SnapTrade neben Amazon auch für eBay und Ihren Onlineshop ideal geeignet.
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3. Amazon-Richtlinien für Produktdetailseiten
Die Amazon-Richtlinien für Produktdetailseiten bestimmen über die Ausgestaltung Ihrer Produkte auf dem Amazon Marktplatz und enthalten entsprechende Styleguides. Diese relativ strengen Regelungen sind es auch, die Unternehmen oft dazu bewegen, neben dem Vertrieb auf dem Marktplatz eigene Onlineshops zu erstellen, in denen sie die volle Gestaltungsfreiheit genießen. Produktseiten auf Amazon dürfen keinen HTML-Code, CSS oder JavaScript enthalten, was aus Gründen der Einheitlichkeit zwar nachvollziehbar ist, Händler in Sachen Kreativität aber stark limitiert.
Lesetipp: Aufgrund der Beschränkungen ist Branding auf Marktplätzen nicht immer ganz einfach. In diesem Blogbeitrag erklären wir, wie es Ihnen dennoch gelingt.
4. Anforderungen an Produktbilder
Zur Erstellung von Produkten gehören selbstverständlich auch Produktbilder. Wie diese auszusehen haben, ist in Amazons Anforderungen an Produktbilder definiert. Grundsätzlich wird bei diesen Amazon-Richtlinien zwischen zwei Arten unterschieden: denen, die für alle Produktbilder gelten, und den Richtlinien für Produkt-Hauptbilder. So dürfen Hauptbilder beispielsweise keine Logos, Rahmen oder Farbblöcke enthalten, für alle anderen Produktfotografien gilt diese Einschränkung nicht. Das Produkt muss außerdem auf allen Bildern 85 Prozent der Fläche ausfüllen und sollte an der längsten Seite 1.600 Pixel breit sein, damit die Zoomfunktion optimal funktioniert.
5. Richtlinien für Amazon-Rezensionen
Die Richtlinien für Rezensionen sind eigentlich an diejenigen adressiert, die die Rezensionen erstellen – also Ihre Kunden. Es macht jedoch auch aus Händlersicht durchaus Sinn, die geltenden Regelungen zu kennen. Immerhin können Rezensionen entscheidend dafür sein, ob sich Ihr Produkt verkauft oder nicht.
Eine Kundenrezension soll ein möglichst objektives und wahrheitsgemäßes Feedback zu einem Produkt darstellen. Aus diesem Grund dürfen Rezensionen nicht von Personen erstellt werden, die in persönlicher Beziehung zur Verkäuferin oder dem Verkäufer stehen. Natürlich dürfen Sie sich als Unternehmen nicht als unvoreingenommener Verfasser ausgeben. Ebenfalls ist es verboten, die Rezension als Gegenleistung für eine finanzielle Vergütung zu erstellen. Damit ist auch klar, dass der Kauf von Produktbewertungen eindeutig untersagt ist.
Die Schwierigkeit bei derlei Regelungen ist es, einen Verstoß nachzuweisen. Amazon behält sich im Zweifel aber vor, fragwürdige Rezensionen zu löschen.
6. Richtlinien für Amazon Advertising
Amazon Advertising ist mittlerweile ein elementarer Träger des Konzern-Umsatzes und stand vor allem in der jüngeren Vergangenheit im Mittelpunkt vieler Änderungen und Feature-Updates. Folgerichtig existiert eine Vielzahl von Richtlinien für das Werbeanzeigenprogramm.
Die wichtigsten Richtlinien für Amazon Advertising sind dabei:
- Die Verwendung einer CTA ist für Desktop- und Fire-Anzeigen verpflichtend, für mobile Anzeigen jedoch optional.
- Eine Animation darf maximal 15 Sekunden lang sein und höchstens dreimal nacheinander ablaufen.
- Leuchtende, blinkende oder pulsierende Bilder und Texte sind verboten.
- Umfrageergebnisse, Statistiken, aber auch Superlative oder vergleichende Aussagen müssen mit Quellen belegt werden.
7. Rücknahme-Richtlinien für Transaktionen ins Ausland
Zum 05.10.2021 hat Amazon seine Rücknahme-Richtlinien für Transaktionen ins Ausland geändert – leider sehr zum Nachteil für Sie als Händler. Ab diesem Datum können Sie keine Waren mit einem Wert unter 25 EUR mehr zurücknehmen, sofern Sie nicht über eine Rücksendeadresse im Inland verfügen. Stattdessen erstattet Amazon Kundinnen und Kunden den Kaufbetrag automatisch.
Als Unternehmen haben Sie noch zwei Optionen: Entweder Sie bieten eine Rücksendeadresse im Inland an oder Sie vereinbaren eine Erstattung ohne Warenrücknahme. FBA-Nutzer sind von Änderung ausgenommen.
Fazit: Amazon-Richtlinien beachten, um erfolgreich zu verkaufen
Amazon stellt viele Anforderungen an Händler, die den Marktplatz im B2C- und B2B-Bereich nutzen wollen. Es ist ratsam, diese zu kennen und gut vorbereitet in den starken Wettbewerb zu gehen, der auf der Plattform stattfindet. Denn nur wenn Sie die Richtlinien Ihres Geschäftsbereichs einhalten, können Ihre Produkte auch längerfristig auf Amazon bestehen, ohne dass Sie sich mit Deaktivierungen oder Löschungen auf auseinandersetzen müssen. Für Anbieter, die die Richtlinien einhalten und sogar für sich nutzen, kann Amazon jedoch schnell zu einem der lukrativsten Verkaufskanäle werden.
Häufig gestellte Fragen zu Amazon-Richtlinien
Was passiert bei einem Verstoß gegen die Amazon-Richtlinien?
Händlern, die gegen die Amazon-Richtlinien verstoßen, drohen mitunter schwerwiegende Folgen. Natürlich hängt die Strafe immer von der Schwere des Verstoßes ab, der Konzern behält es sich aber vor, das Seller-Central-Konto betreffender Unternehmen vorübergehend zu sperren oder sogar zu löschen. Zudem kann Amazon die Zahlung aussetzen, wenn geklärt werden muss, ob eine Verletzung der Richtlinien vorliegt.
Wenn sich Amazon dazu entschließt, einem Händler die Verkaufsberechtigung auf seinem Marktplatz zu entziehen, kann zur Aufhebung dieses Urteils auch ein Maßnahmenplan verhängt werden. Ist der Verstoß zivil- oder strafrechtlich von Bedeutung, drohen darüber hinaus entsprechende Rechtsfolgen.
Welche Richtlinien gibt es für FBA?
Wenn Sie das Fulfillment-Programm von Amazon nutzen wollen, sollten Sie sich unbedingt mit den FBA-Richtlinien auseinandersetzen. Diese definieren in erster Linie, welche Produkte für das Programm zugelassen sind. Die Lagerbestandsrichtlinien beinhalten u.a. Vorgaben für Anlieferung, Etikettierung, Verpackung und Vorbereitungsmaßnahmen, während die Richtlinie für Warenrücksendungen den Retouren-Prozess regelt. Außerdem sollten Sie die Amazon-Richtlinie zur Erstattung verlorener oder beschädigter Einheiten im Blick haben. Aus dieser kann Ihnen ein Entschädigungsanspruch entstehen, wenn Ihre Ware durch FBA zu Schaden kommt.
Gibt es Richtlinien für die ASIN-Erstellung?
Jedes Produkt auf Amazon ist mit einer ASIN (Amazon Standard Identification Number) gekennzeichnet. Wie genau sich diese generieren lässt, ist in den Amazon-Richtlinien zur ASIN-Erstellung geregelt. Die Richtlinien klären zum Beispiel, wie Sie als Händler für eine Marke verkaufen, die Ihnen nicht selbst gehört. Zudem enthalten die Richtlinien Informationen zum Umgang mit Produktvarianten und wie Sie ASIN-Duplikate vermeiden.
Mit unserem ASIN-Advisor erhalten Sie präzise Informationen zu Verkäufern, Marken und der Wettbewerbsdichte, wodurch sich neue Marktnischen erschließen lassen. Die Daten werden auf Basis von 30 Millionen Produkten erhoben, die der Advisor auf dem Marktplatz von Amazon Deutschland täglich analysiert.
Über die Autorin
Ines Weiße ist seit 2017 Teil des SnapSoft Support-Teams. Sie berät täglich unsere Kunden zur Preisoptimierung mit SnapTrade und kennt daher ihre Fragen und Herausforderungen bestens. Neben der Betreuung unserer Kunden beschäftigt sich Ines damit, leicht verständliche Onlinehilfen und Dokumentationen für unsere SnapTrade Nutzer zu erstellen.